„Wir sind Anne“
Nach zwei Jahren Pause ging es endlich wieder los! Zum achten mal trafen Schüler*innen der Herrnhuter Zinzendorf Schulen und Johann-Amos-Comenius-Schule für ein Projekt aufeinander. In diesem Jahr nahmen je zehn Schüler*innen der zwei Herrnhuter Schulen teil. Gemeinsam verbrachten sie vier Tage im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal. Kern des Projekts ist „Begegnung“ in zweierlei Hinsicht.
Begegnung miteinander. Die Schüler*innen beider Schulen interagieren im Alltag nur selten miteinander. Das zeigt sich zum Beispiel auf dem gemeinsamen Schulweg. Das Projekt soll Brücken zwischen den Schulen und vor allem den Schüler*innen zweier unterschiedlicher Schulen schaffen, indem sie sich näher kennenlernen und Dialog angeregt wird. Die gemeinsamen Tage wurden in großer Runde oder in kleinen gemischten Gruppen verbracht und neben Kennlern- und Aktivierungsspielen viel Zeit unter blauem Himmel an der frischen Luft verbracht. Die Gemeinsamkeit der Schulen ist ihr christlicher Hintergrund. So wurde zum gemeinsamen Start in den Tag an jedem Morgen eine Andacht abgehalten und gesungen.
Begegnung mit einem Thema. Die Netzwerkstatt beschäftigt sich vor dem Hintergrund der Wanderausstellung, welche im Sommer dieses Jahres in der Zittauer Johanneskirche zu Gast sein wird, mit dem Thema Anne Frank und organisiert ein umfangreiches Rahmenprogramm. Anne Frank sollte auch das Thema der diesjährigen Begegnung in Ostritz sein. Die Schüler*innen beschäftigten sich mit ausgewählten Textpassagen aus Anne Franks Tagebuch und arbeiteten in drei „Werkstätten,“ Theater, Musik und Kunst. Kern der Auseinandersetzung waren die Emotionen, welche die Schüler*innen zu den Themen verstecken, im Versteck leben und Flucht entwickeln. Die Ergebnisse der Kunst-Werkstatt und Eindrücke vom Theaterstück „Wir sind Anne“ sollen in Zittau in einem Schaufenster ausgestellt werden.
Die Ergebnisse der Projektwoche, ein musikalisch untermahltes Theaterstück sowie die entstandenen Kunstwerke, wurden am letzten Tag als gemeinsame Präsentation in kleiner Runde vorgestellt. Die Zuschauer*innen wurden von einem begeisterten Schüler in Empfang genommen, der zugleich seine Aufgabe an der Gitarre ankündigte. Die mitreißende Begrüßung mündete in die Vorstellung der Kunst-Werkstatt, dessen Bilder zum Teil tiefgründig gedeutet werden können. Die Arbeit und Sorgfalt der Schüler*innen wurde in ihren Bildern deutlich. Die Kunst- und Theaterwerkstatt schafften mit ihrer gemeinsamen Präsentation eine geladene Atmosphäre, da die Szenen des kleinen Theaterstückes um Stimmungen der Musiker*innen und ein jüdisches Lied zu einem Gesamtkunstwerk ergänzt wurden. Hier war besonders spannend, wie die Schüler*innen, die unterschiedliches Vorwissen mitbringen, gemeinsam musiziert und ein besonderes Projektergebnis geschaffen haben.
TS