ZITTAU’33

Die Machteroberung der Nationalsozialisten jährt sich 2023 zum 90. Mal. Dies nehmen die Städtischen Museen Zittau und zahlreiche Partner aus Zittau und Umgebung zum Anlass, das Projekt „Zittau33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz“ zu realisieren. Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Performances, Konzerte und viele weitere Veranstaltungen zu diesem Themenkomplex finden von Februar 2023 bis ins Jahr 2024 statt, organisiert von den Städtischen Museen Zittau, der Hillerschen Villa, dem Gerhart-Hauptmann-Theater, der Kreismusikschule Dreiländereck, der Ev. Luth. Kirchgemeinde St. Johannis Zittau, der Volkshochschule Dreiländereck und anderen Partnern. Das Projekt hat das Ziel, vor dem Hintergrund heutiger Bedrohung der Demokratie, des zunehmenden Antisemitismus, von Ausländerfeindlichkeit und von Glauben an Verschwörungserzählungen an die historischen Ereignisse vor 90 Jahren zu erinnern. Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung für die Parallelen zwischen damals und heute.
Hier findet ihr Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus im Allgemeinen und mit Bezug zu Zittau und Umgebung sowie Veranstaltungshinweise.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Städtischen Museen Zittau.
- 29. März 1933 in GörlitzEiner der schönsten Plätze in der Stadt Görlitz ist der Görlitzer Postplatz. Er ist einer dieser ganz besonderen Orte in Görlitz, an dem man auf einen Blick fünf verschiedene Epochen der Architektur sehen kann. Erstaunlicherweise hat sich dieser Blick in den letzten 100 Jahren kaum verändert. In den letzten drei Jahren, in denen ich daran gearbeitet habe, die ehemaligen jüdischen Einwohner von Görlitz und ihre Familien wieder mit der Stadt zu verbinden, habe ich erfahren, dass dieser Platz für einige auch besonders schwierige Erinnerungen bereithält.
- 26. März 1933: Einrichtung des „Schutzhaftlagers“ Hainewalde im von Kyawschen SchloßDie Zittauer Nachrichten und Anzeiger berichten: „Hainewalde. Das ehemals von Kyawsche Schloß wurde am Sonntagvormittag [26.3.] von einer Wache des Sturmbannes III/102 besetzt und wird als Lager für die in Schutzhaft genommenen politischen Gefangenen Verwendung finden. Auf dem Schloß wurde
- Verbrannte und verbotene Bücher: Zittaus öffentliche Bibliotheken im NationalsozialismusIn der Nacht auf den 28. Februar 1933 wurde das Reichstagsgebäude in Berlin durch einen Brand weitgehend zerstört. Am nächsten Morgen erließ der Reichspräsident eine Verordnung, die die Bürgerrechte der Weimarer Verfassung suspendierte. Auf dieser Grundlage erlangte der Terror der Nazis eine neue Qualität: Verhaftungen, Bücherverbrennungen sowie Kontrolle der Bibliotheken waren drei Aspekte dieser Eskalation.
- UNSICHTBARE SYNAGOGENauf den Fotografien von Štěpán Bartoš Am Donnerstag, den 26. Januar, fand in der Kulturkneipe Jolesch in Zittau die Vernissage der Fotografien „Unsichtbare Synagoge“ statt. Die Ausstellung präsentiert fast 20 originale, mechanisch bearbeitete Fotografien des ostböhmischen Fotografen Štěpán Bartos, der Orte in der Tschechischen Republik vorstellt, an denen früher jüdische Synagogen standen.
- UNSTERBLICHKEIT DER STERNEDie Veranstaltung erinnert an die Bücherverbrennung in Zittau am 8. März 1933 und all die vielen „verschwundenen“ Bücher in der Zeit des Nationalsozialismus: Sie erinnert daran, wie eine damalige wissenschaftliche Elite den deutschen Geist zu verbrennen versuchte und die Sterne unsterblich blieben.
- 28.3. – „Nieder mit Hitler“ – eine Live-Comic-LesungWir laden recht herzlich zu einer ganz besonderen Veranstaltung ins Kronenkino Zittau ein. Dienstag, 28. März um 19.30Uhr (Eintritt kostenfrei). Zum Inhalt: Plötzlich fällt Karl alles wieder ein. Der Sommer 1943. Der Frust über die deutsche Niederlage beiStalingrad. Und die
- Dokumentation: Redebeitrag zum Protest gegen die Mahnwache am 2. Februar 2023.Wir dokumentieren einen längeren Auszug aus einem Redebeitrag, der bei dem Protest gegen die Mahnwache anlässlich des 80. Jahrestages der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht bei Stalingrad gehalten wurde.
- 30. Januar 1933: „Machtergreifung“ oder die Bedingungen der Möglichkeit der nationalsozialistischen Diktatur.Ende Januar 1933 geht alles plötzlich ganz schnell. Am 28. Januar erklärte Reichskanzler von Schleicher seinen Rücktritt. Um 11:00 Uhr morgens, am 30. Januar 1933 ernannte Paul von Hindenburg Adolf Hitler zu dessen Nachfolger. Aber musste es so kommen, wie es gekommen ist?
Aufruf zur Mitwirkung
Eine zeitgeschichtliche Ausstellung wie diese lebt vom Mitmachen! Mit Sicherheit finden sich in Privathaushalten noch wichtige Objekte und Dokumente, die für die geplante Ausstellung von großer Bedeutung sind. Die Städtischen Museen Zittau rufen daher alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich an das Museum zu wenden, sollten sie Objekte oder wichtige Dokumente besitzen. Die Exponate sollten aus dem Zeitraum rund um das Jahr 1933 stammen. Das können private Notizen, Tagebücher, Postkarten, Briefe und sonstige Dokumente oder Erinnerungsstücke sein.
Bitte melden Sie sich unter museum@zittau.de oder 03583/554790.