KOBRAnet ist eine Fachberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsver-heiratung, die sachsenweit tätig ist. Büros befinden sich in Dresden und Leipzig.
Menschenhandel und Zwangsprostitution sind schwere Straftaten und massive Menschen-rechtsverletzungen. Dabei werden Personen unter Anwendung von Zwang ausgebeutet. Die Betroffenen müssen gegen ihren Willen Tätigkeiten ausüben, von denen Andere profi-tieren; sie selbst erhalten nur wenig oder gar nichts von den erwirtschafteten Gewinnen. Die Abhängigkeit der Opfer von den Täter*innen ist eines der wesentlichen Merkmale des Menschenhandels. Physische und/oder psychische Gewalt sind Bestandteil dieser Straftat.
Gewalt im Namen der Ehre liegt vor, wenn Übergriffe von Täter*innen damit gerechtfertigt werden, dass die Ehre der Familie erhalten oder wiederhergestellt werden muss. Häufig wird dabei physische und psychische Gewalt angewendet. Mögliche Formen sind bei-spielsweise Ehrenmord, Zwangsverheiratung, Formen häuslicher Gewalt, aber auch Genitalverstümmelung, Witwenverbrennungen oder die Blutrache.
Die Gewaltausübung wird in der Regel im Namen der Kultur/Tradition gerechtfertigt und wird häufig von der Mehrheit der Familie und der kulturellen Gemeinschaft gebilligt bzw. unterstützt.
KOBRAnet bietet psychosoziale Beratung und Unterstützung für Frauen an, die von Menschenhandel im Sinne von sexueller Ausbeutung und Zwangsprostitution betroffen sind, sowie für Frauen und ihre Partner*innen, die von Zwangsverheiratung oder anderen Formen von Gewalt im Namen der Ehre bedroht oder betroffen sind. Wir betreuen und begleiten Betroffene in Ermittlungs-, Straf- und Zivilgerichtsverfahren.
Die Kooperation mit Behörden, Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen, sowie die Aufklärungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit sind weitere wichtige Aspekte unserer Tätigkeit.
Weiterführende Informationen finden Sie hier:
www.kobranet.eu www.kok-gegen-menschenhandel.de