Wo ist die Zeit abgeblieben?
Acht Monate können eine lange Zeit sein. Diesen Eindruck hatte ich während meiner Schulzeit im Rückblick auf die vergangenen Monate des Öfteren. Schaue ich jetzt acht Monate in die Vergangenheit, blicke ich auf eine abwechslungs- und aufschlussreiche Zeit zurück. Hier ein paar Eindrücke davon, was so los war:
Voll der Osten ist eine Ausstellung des Fotografen Harald Hauswald und Autors sowie Leiter des DDR-Museums in Berlin Stefan Wolle. Auf 18 Plakaten bilden Fotografien und kurze Texte ungefiltert Ausschnitte aus dem Alltagsleben der DDR-Bevölkerung in Ostberlin ab. Die Netzwerkstatt hat die Ausstellung Anfang des Jahres in der Zittauer Weinauschule vorgestellt. Schüler*innen der Klassenstufen 8 bis 10 arbeiteten zu Aufgabenstellungen mit ausgewählten Themen auf den Tafeln und stellten ihre Ergebnisse in der Aula vor ihren Mitschüler*innen vor. In meinen Augen war die Arbeit mit der Ausstellung besonders prägend, da ich Arbeitsblätter mit Aufgabenstellungen erarbeitete, mich so über längere Zeit in die Inhalte der Ausstellung hineinarbeiten konnte und schließlich selbst mit zwei Klassen je eine Doppelstunde gestaltete. Hier mehr.
Teil des FSJ sind 30 Bildungstage, an denen die Teilnehmenden des FSJ Politik gemeinsam Bildungsangebote wahrnehmen. Organisiert werden diese über die Sächsische Jugendstiftung, Trägerin des FSJ-P in Sachsen. Dabei dürfen die FSJler*innen über Themen entscheiden, inhaltlich mitwirken und sogar ganztägige Bildungsveranstaltungen auf die Beine stellen. Mit drei weiteren jungen Menschen organisierte ich für den März einen Bildungstag zu den Themen Rechte Strukturen in der Polizei und Polizeigewalt. Mit den geladenen Referent*innen und der Durchführung sind wir auch im Nachhinein sehr zufrieden und blicken auf einen gelungenen Tag zurück.
Vor wenigen Wochen hat das Wehner Bildungswerk in den Räumlichkeiten der Hillerschen Villa einen Workshop zum Thema Methoden der politischen Bildung gehalten, an dem ich teilnehmen durfte. Die Vielfalt an Methoden hat mich besonders überrascht. Die sogenannte Kopfstand-Methode habe ich selbst in einer Kurzpräsentation mit den Workshop-Teilnehmenden durchspielen können. Dabei wird erst überlegt, wie das Gegenteil der gewünschten Situation erreicht werden könnte, bevor man im Umkehrschluss Ideen für die Problemlösung bzw. das Erreichen der gewünschten Situation sammelt. Bis ich mich darauf einlassen kann, überwiegend mit Moderationstafel oder Flipchart zu arbeiten, wird es wohl einige Zeit benötigen.
Durch meine Unterstützung der Arbeit der Partnerschaft für Demokratie Zittau habe ich Einblicke in den Ablauf von Fördermaßnahmen für zivilgesellschaftliches Engagement bekommen. So darf ich regionale Projekte und Akteure in Zittau und Görlitz kennenlernen.
Anfang Mai bin ich seit acht Monaten im FSJ-P und dieselbe Zeit in der Netzwerkstatt. Im ersten Beitrag hier im Blog habe ich in Aussicht gestellt, dass meine Entscheidung zum FSJ-P die Richtige gewesen sein könnte. In den vergangenen Monaten habe ich viele Eindrücke sammeln können und selbst Aufgaben übernommen, die meinen Horizont um ein deutliches Stück erweitert haben. Es hat sich gelohnt, dass ich mir die Zeit für das Jahr genommen habe. In den kommenden Monaten stehen in der Netzwerkstatt viele Projekte und Veranstaltungen an. Zum Beispiel wird die Ausstellung „Deine Anne“ in der Zittauer Johanniskirche zu Gast sein und ein umfängliches Rahmenprogramm stattfinden. Außerdem werde ich an Seminarwochen der Jugendstiftung teilnehmen und so auch ein paar Tage in der Hauptstadt verbringen – aber dazu später mehr.
Derzeit hat die Sächsische Jugendstiftung das Bewerbungsverfahren für das FSJ Politik in Sachsen für 2022/23 geöffnet. Auch das Wehner Bildungswerk ist Einsatzstelle für das FSJ-P.
TS