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„Zwei Sprachen – Eine Region“ zeigt, wie man deutsch-tschechische Begegnungen gestalten kann

Das Projekt 2 Sprachen – 1 Region ist eines der grenzüberschreitenden Begegnungsprojekten der Hillerschen Villa, das im Zeitraum Juli 2021 bis Dezember 2022 mit den Projektpartnern Geopark Ralsko o.p.s. (Mimoň, CZ) und České Švýcarsko o.p.s. (Krásná Lípa, CZ) gestaltet wird.

Im nächsten Jahr sind drei sechstägige und zwei dreitägige deutsch-tschechische Begegnungen für Jugendliche jeweils an beiden Seiten der Grenze geplant. Die jungen Menschen setzen sich künstlerisch und technisch mit der Natur und Historie unserer Region auseinander. In der Theater-, Medien-, Holz-, Musik- oder Landartwerkstatt werden die Teilnehmenden an einem gemeinsamen Ergebnis arbeiten, was dann in Form von einem Festivalauftritt oder einem Lernpfad öffentlich präsentiert wird. Die Jugendlichen erleben spannende Tage, bei denen neben den Inhalten vor allem auf die Zusammenarbeit, Teambuilding und gemeinsame Erlebnisse Wert gelegt wird.

Im Rahmen des Projektes findet auch zwei zweitägige Fortbildungen für Lehrer*innen und Jugendmitarbeiter*innen aus NGOs zur Gestaltung von deutsch-tschechischen Begegnungen statt. Erste davon wurde für Ende November in Krasna Lipa geplant, wofür sich bereits 20 interessierte und aktive Menschen aus der Region angemeldet haben. Wegen der aktuellen Situation mussten die Veranstaltungen leider teilweise für die Online-Welt umgeschaltet werden. Am 26. und 30.11. haben sich also die Teilnehmenden digital getroffen und gemeinsam erlebt, wie kurzfristig sich zurzeit die Pläne ändern können und wie man trotzdem auch online eine inspirierende und sinnvolle Begegnung durchführen kann. Neben dem Teilen von Tipps für Aktivitäten und Spiele hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung. Trotz der Inspiration und Motivation für weitere Zusammenarbeit, die die Gruppe gewonnen hat, freuen sich alle auf den realen Part der Fortbildung, der in den Mai 2022 verschoben wurde. Damit der Vernetzungsprozess maximal unterstützt wird, haben die Teilnehmenden bis dahin eine Aufgabe in Kleingruppen bekommen.

Grenzüberschreitende Projekte erweitern das Bewusstsein über die Perspektiven der Menschen, bieten ihnen die Aneignung von sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen und lehren Respekt und gegenseitiges Verständnis. Das sind Grundlagen für ein gelingendes Miteinander, Dialog und die zukünftige Zusammenarbeit im Dreiländereck.

Es freut uns sehr, dass wir mit diesem Projekt einen kleinen Beitrag dazu leisten können.

Das Projekt ist aus EU-Mitteln finanziert (SN_CZ, Interreg V A).

PZ

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Zittauer Stadtwichtel. Freude machen steckt an

Die Aktion Zittauer Stadtwichtel soll Menschen aus der Stadt dazu anregen, anderen eine Freude zu bereiten. Das kann geschehen, indem man dem Menschen ein kleines Geschenk macht, eine nette Botschaft übermittelt oder eine andere Aufmerksamkeit zukommen lässt. Die sogenannten Wichtelkarten sollen die Aktion in der Stadt verbeiten, indem jeder Wichtel seiner Aufmerksamkeit eine vorgedruckte oder selbst gebastelte Karte beilegt. Unter dem #ZittauerStadtwichtel kann jede:r Wichtel und Bewichtelte seine/ihre Freunde online teilen.

Die Wichtelkarten und ihre Ablagestellen in der Stadt sowie weitere Informationen findest du auf ag-dialog-zittau.org.

Die Zittauer Stadtwichtel sind eine Aktion der AG Dialog.

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Jüdische Gedenkwoche in Görlitz 2021

Die erste Jüdische Gedenkwoche in Görlitz ist gerade zu Ende gegangen. Vom 4. bis 9. November fanden zahlreiche Veranstaltungen rund um das jüdische Leben in Görlitz statt. Dabei wurde sowohl die Entwicklung und das Erbe der Vorkriegsgemeinde als auch die Geschichte ihrer Auslöschung in der Shoah in den Blick genommen. Besonders eindrücklich waren die Beiträge der Nachfahren ehemaliger Görlitzer jüdischer Familien, die für die Feierlichkeiten aus aller Welt nach Görlitz gereist waren.

Diese erzählten am Abend des 4. November in der Neuen Görlitzer Synagoge die Geschichten ihrer Familien. Offiziell wurden sie am Morgen des 5. November von der Stadt Görlitz und Vertreter:innen der Vereinigten Staaten von Amerika, die die Anwesenheit der Angehörigen finanziell ermöglicht hatten, empfangen. Zu dem Anlass durften sich die Angehörigen im Namen ihrer Familien auch in das Goldene Buch der Stadt Görlitz eintragen.
Im Laufe des Tages fanden die Verlegungen von 15 Stolpersteinen statt, von denen drei als erste überhaupt in der Schwesterstadt Zgorzelec installiert wurden.

Samstagmorgen, am 6. November, reiste die Gruppe mit einigen Gästen zum Martinshof nach Rothenburg. Auf dem Gelände erinnert heute ein Denkstein an den Ort, wo früher eine Baracke stand, in der 1941/42 internierte Jüdinnen und Juden aus Görlitz lebten.

Am Nachmittag und Abend zeigte das Camillo Kino den Film „Winterreise“, in dem der amerikanische Radiomoderator und Autor Martin Goldsmith die Geschichte seiner Eltern aufarbeitete, die wie viele der Angehörigen unserer Gäste aus Deutschland fliehen mussten und andernorts ein neues Leben begannen. Goldsmith war sogar selbst zu Gast und gab dem Publikum die Gelegenheit zum Gespräch.

Der 7. November stand ganz im Zeichen der Präsentation der Edition des Tagebuchs von Eva Goldberg, die von Lauren Leidermann erstellt und vom Hentrich&Hentrich Verlag herausgegeben wurde.
Am Abend des 8. November lud das IBZ St. Marienthal zu einem Vortrag und Gespräch über das Thema der Kindertransporte mit den Historiker:innen Bill Niven und Amy Williams sowie der Zweitzeugin Tamara Meyer. Mit den Kindertransporten wurden zwischen Ende 1938 und Herbst 1939 ca. 10.000 „jüdische“ Kinder nach Großbritannien verbracht.

Zum Abschluss der überaus ereignisreichen Woche fanden am 9. November die Veranstaltungen im Gedenken an die Reichspogromnacht von 1938 statt.

Das Team der Netzwerkstatt durfte auf vielen Ebenen mitwirken: Wir haben Angehörige empfangen und begleitet, waren auf den Podien der Veranstaltungen vertreten, haben beim Übersetzen geholfen, Veranstaltungen dokumentiert und bei Exkursionen für ein warmes Getränk gesorgt. Eine aufregende und intensive Woche liegt hinter uns. Erste Momente des Zurückschauens wollen wir gerne mit euch teilen, vor allem mit visuellen Eindrücken.

YV, FP, AKL, TS

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Unterwegs mit Jan Müller

Schon lang stehen wir mit Herrn Jan Müller aus Jirikov (CZ) in Verbindung. Müller, Jahrgang 1936, erlebte eine wechselvolle Geschichte – über welche wir in Zeitzeugengesprächen mit ihm im Austausch stehen – ein Filmdokument ist derzeit in Planung.

Seine Lebensgeschichte steht exemplarisch für viele Lebensläufe älterer Menschen in der Grenzregion Tschechien-Deutschland. Viele Biografien der Kriegs- und Nachkriegsgenerationen sind gekennzeichnet von Systemwechseln und grundlegenden Veränderungen, von Verlust und Neubegin, von wechselnden Perspektiven und äußeren Umständen. Bereits als Kind erlebte Jan Müller diese Brüche hautnah. 1936 als deutschsprechender Tschechoslowake geboren, wurde er 1938 in Folge des Münchner Abkommens sogenannter „Reichsdeutscher“ und zum Ende des zweiten Weltkrieges „staatenlos“. Nach 1946 wurden Jan Müller und seine Eltern tschechoslowakische Staatsbürger. Sein Vater war Webermeister und aufgrunddessen nicht vertrieben. Und so blieb Müller in seinem Heimatort und baute sich nach und nach eine Existenz auf.

Vor einigen Tagen war ich mit ihm in seiner Heimat, dem Schluckenauer Zipfel unterwegs. Mir bot sich eine beeindruckende Landschaft, mit vielen kleinen Orten, deren Erkundung sich sehr lohnt. Doch dieser Blick war nur der „Halbe“, denn die bewegte Geschichte der Region ist nur noch schwer erkennbar. Der Großteil der Bevölkerung der Region wurde vertrieben, eine Vielzahl von Häusern und öffentlichen Einrichtungen verwaisten und verschwanden Stück für Stück aus dem Landschaftsbild. Für Müller war es Freude und Anstrengung zugleich gemeinsam mit mir eine Fahrt durch seine Heimat durchzuführen. Wo ich nur grüne Wiesen sah, zeigten sich für ihn Orte und Plätze mit eindrücklicher und auch schmerzhafter Geschichte. Ein kleiner Teil davon, wurde nun für mich auch sichtbar.

Alte Ansicht auf Filipov und Jirikov (CZ)

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Unsichtbares sichtbar machen

„Die  Liebe  zwischen  Menschen  ist  unabhängig  vom  Geschlecht:  Es  sind gesellschaftliche  Zwänge  und  soziale  Dogmen,  die  aus  einem  Streben  nach einem  grundmenschlichen  Gefühl  etwas  Verwerfliches  und  Unmoralisches machen.“ – diese Worte stammen von der Leipziger Filmemacherin und Medienpädagogin Barbara Wallbraun. Sie war am 13. Oktober im Kunstbauerkino Großhennersdorf zu Gast und präsentierte ihren Film „Uferfrauen – lesbisches L(i)eben in der DDR“.

Seit 2013 arbeitete sie an diesem Film, recherchierte Kontakte, führte unzählige Gespräche, entwarf Drehbücher und suchte finanzielle Unterstützung für ihre Filmidee. Ein langer Weg – vor allem zeigten sich viele Filmförderungen skeptisch. „Wen solle den dieser Film interessieren? Welche Relevanz hat er? Wie sieht die Story aus?“ – Diesen und anderen Fragen musste sich Wallbraun wieder und wieder stellen. Doch sie verfolgte ihr Projekt beharrlich. Und konnte schlussendlich mit ihrem Team den Film fertigstellen.

Entstanden ist eine Dokumentation, die tiefer und weiter geht als es der Titel vermuten lässt. Wallbraun und ihre Protagonistinnen nehmen Sie mit auf eine emotionale Reise. Themen wie – erste Liebe, das Verhältnis zur eigenen Familie, das Aufwachsen in der Gesellschaft der DDR, Kontakte zur Staatssicherheit, die friedliche Revolution bis hin zu Alltagsbeobachtungen der ehemaligen DDR, machen diesen Film so vielschichtig und wertvoll.

Bei den vielen öffentlichen Filmvorführungen erfuhr Barbara Wallbraun eine starke Dankbarkeit und ernste Auseinandersetzung mit ihrem Film „Uferfrauen“. So auch im Kunstbauerkino Großhennersdorf. Wir bedanken uns herzlich für Ihr Interesse an dieser Veranstaltungen und laden alle anderen Nicht Kino-Besucher:innen ein, diese Dokumentation anzuschauen. Sie können versichert sein – dieser Film wird Sie berühren und Ihren Blick auf die Vergangenheit und Gegenwart erweitern.

Protagonistinnen „Uferfrauen“ – Foto: déjá-vu Film

Regisseurin Barabara Wallbraun Foto: déjá vu Film
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Historischen Orten auf der Spur…

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Raus aus der Schule, rein in die Welt

Erster Monat im FSJ, was soll da schon groß passieren außer Mailadresse einrichten? Frisch aus der Schule hieß es: raus, Menschen treffen, sich auf andere einlassen. So konnte ich zum einen meine Mitstreiter:innen im sächsischen Freiwilligen Sozialen Jahr Politik kennenlernen, aber auch im Rahmen des MAZEWA-Projekts auf junge Menschen aus ganz Europa treffen. Ein Einstieg, den ich mir so nicht vorgestellt hatte, der aber wohl nicht besser hätte sein können.

„Erster Tag im FSJ“ hieß für mich „erster Tag auf Seminarfahrt“. In einer Jugendherberge in Bad Lausick, Kreis Leipzig trafen alle dreißig FSJler:innen der Sächsischen Jugendstiftung erstmals aufeinander. Es war ein bunter Haufen an Menschen mit mehr oder weniger politischer Vorerfahrung, welcher die Möglichkeit gab, neben oberflächlichem Small-Talk auch in intensiven inhaltlichen sowie persönlichen Austausch zu treten. Gemeinsam gestalteten wir die morgigen Is-Was-Runden, erlebten weitere pädagogische Highlights und freuten uns dann auf organisatorischen und fachlichen Input. Geladen waren u.a. zwei Vertreterinnen von „spreuXweizen“, welche ihrem Workshop zum Thema Fake News darboten sowie ihr Multiplikator_innen-Programm vorstellten. Besonders interessant fand ich den Vortrag von Herrn Dr.-Ing. Sebastian Götz über Deepfakes und die damit einhergehende Glaubwürdigkeits-Problematik von Videoinhalten. Am letzten Abend durften wir eine Einsatzstelle des FSJ-P mit unserer Präsenz unterstützen, indem viele von uns den längeren Spaziergang zur „Alten Rollschuhbahn“ auf sich nahmen, um dort den Film Als Hitler das rosa Kaninchen stahl zu schauen. Die erste Seminarfahrt mit ihren vielen Eindrücken und Anekdötchen macht Lust auf mehr und war ein gelungener Einstieg in das Jahr.

Das MAZEWA-Workcamp-Team auf Exkursion in Liberec

Nach einem Tag Pause startete ich auch schon ins lebendige Sommerleben der NETZWERKSTATT, indem ich das Team am Tag des offenen Denkmals bei ihrem Stand auf dem jüdischen Friedhof in Zittau unterstützen durfte. An diesem Sonntag, den 12. September 2021, trafen dann auch das erste Mal die Freiwilligen des MAZEWA-Projekts in der Hillerschen Villa aufeinander. Nach einer kurzen Wer-bin-ich-Runde und einer kleinen Führung durch das Haus durften sich die von weither Angereisten sich erst einmal mittels Nachtschlaf erholen. Die erste Woche stand ganz im Zeichen des Themas jüdisches Leben und dessen Geschichte im Kreis Görlitz, aber auch über die Grenzen nach Polen und Tschechien hinaus. So lernten die Teilnehmenden neben der Stadt Zittau, dem jüdischen Friedhof und dem Stadtmuseum durch eine Führung des Herrn Dr. Peter Knüvener auch den Standort der ehemaligen Synagoge Zittaus, welche von den Nationalsozialisten in der Reichspogromnacht gesprengt wurde, kennen. Auf unserem Görlitz-Trip am Mittwoch durften wir auf Alex Jacobowitz treffen, welcher uns in fesselnder Art und Weise die Görlitzer Synagoge zeigte. Am Nachmittag besuchten wir das ehemalige Stammlager VIIIA in Zgorzelec, wobei wir zwei ereignisreiche Taxifahrten durch Polen erlebten. In den Tagen darauf radelten wir nach Polen, um dort das einzige jüdische Grab auf dem Friedhof Sieniawkas anzuschauen sowie einen Blick auf die Zittwerke zu werfen, erfuhren mehr über die Geschichte der Hillerschen Villa und veranstalteten unser International Dinner. Gutes Essen, nette Gesellschaft, ein voller Erfolg. Das Projekt führte uns zum Abschluss der ersten Woche nach Liberec in Tschechien. Dort besuchten wir die neue Synagoge und durften gespannt den Erzählungen des Holocaust-Überlebenden Pavel Jelínek lauschen.

Die zweite Woche des Projekts sollte sich ganz auf die Ergebnissicherung und Arbeit auf dem jüdischen Friedhof in Zittau fokussieren. Gemeinsam besserten die Teilnehmenden den Zaun aus, strichen diesen, schnitten die Büsche und kämpften gegen die fallenden Blätter des heranschleichenden Herbsts. Ein Teil der Gruppe bereitete die Ergebnisse des vorangegangenen MAZEWA-Projekts auf, um die Informationen zu einzelnen Orten auf dem Friedhof für die Abschlusspräsentation physisch sichtbar zu machen. Apropos sichtbar – das eigentliche Ziel war es, die ehemaligen Mauern der im Jahr 1938 gesprengten Trauerhalle mit Sandsteinen nachzustellen. Leider konnte der beantragte Eingriff in die Rasenfläche neben des Eingangs des Friedhofs auch bis zum letzten Moment durch die zuständigen Denkmalbehörden nicht bearbeitet werden. Daher entschieden wir uns dazu, die Steine vorerst auf das Gras zu legen und nachträglich in den Boden einzusetzen. Gekrönt wurden die zwei Wochen durch die Abschlusspräsentation am 24. September. Zu Besuch waren u. a. Rabbi Akiva Weingarten der jüdischen Gemeinde zu Dresden, Vertreter:innen der Besht Yeshiva Dresden sowie der Oberbürgermeister Zittaus Thomas Zenker. Die Teilnehmenden und die Projektleiterin Anne Kleinbauer stellten ihre Ergebnisse vor und durften sich an lobenden Worten des Auditoriums erfreuen.

Eine Woche auf Seminarfahrt. Zwei Wochen MAZEWA. Für mich ist der zurückliegende Monat der abwechslungsreichste und zugleich spannendste der letzten Jahre. Er gibt Aussicht darauf, dass ein solches Jahr die richtige Entscheidung war, obwohl klar ist, dass auch andere Zeiten und Tätigkeiten auf mich zukommen werden.

TS

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Wählen ist entscheidend!

Wählen ist entscheidend! Heißt eine Kampagne, bei der sich auch die PfDen Zittau und Görlitz und damit auch die Netzwerkstatt in diesem Jahr zur Bundestagswahl beteiligen. Mit den Fragen: Mit oder ohne? Laut oder leise? So oder anders? zeigt die Kampagne, dass wir jeden Tag viele Entscheidungen treffen. Das soll einen ersten Anstoß geben zur Bundestagswahl 2021, die schon am Sonntag stattfindet. Durch den Artikel 38 des Grundgesetzes dürfen dieses Jahr 60,4 Millionen Menschen wählen. Die Amtliche Einwohner*innenzahl Deutschlands 2021 beläuft sich aktuell auf 83,1 Millionen Menschen. Das heißt nicht alle Menschen, die hier leben, dürfen auch wählen. Zum Beispiel ist ein Grund (noch) nicht wählen zu dürfen das Alter: laut Wahlrecht sind alle Bewohner*innen in Deutschland ab 18 Jahren auf Bundesebene berechtigt ihre Kreuze in der Wahlkabine zu machen. Für die Sichtbarkeit von Kindern und Jugendlichen sowie deren Themen setzt sich jedoch zum Beispiel die U18-Wahl ein. Auch das A-Team Görlitz (mit vielen Kooperationspartner*innen) hat eine U18 Wahl abgehalten, die Direktkandidat*innen aus dem eigenen Wahlkreis zu einem Wahlforum eingeladen und mit Fragen gelöchert. Auch wenn die Teilnehmenden in diesem Jahr noch nicht wählen durften, konnten sie für ihre Belange einstehen und schon mal eine Entscheidung treffen, die vielleicht bei der Entscheidung zur nächsten Wahl hilft.

Aber ist es überhaupt so leicht eine Entscheidung zu treffen?

So einfach eine Entscheidung zu treffen, finde ich es persönlich nicht und habe mich deshalb durch ein paar Hilfsmittel geklickt, die meiner Meinung nach gute Unterstützung bieten. Diese möchte ich mal vorstellen.

Wahl-O-Mat

Der Wahl-O-Mat ist vielleicht der bekannteste Wahlhelfer. Von der Bundeszentrale für politische Bildung betrieben, werden alle Parteien, die sich auf zur Bundestagswahl auf Sitze im Parlament bewerben (mal runtergebrochen beschrieben), eingeladen auf Thesen zu antworten. Diese Antworten können dann von allen Personen, die den Wahl-O-Mat benutzen, mit der eigenen Meinung abgeglichen werden.

Hier geht’s zum Wahl-O-Mat: https://www.wahl-o-mat.de/

VoteSwiper

Eine neue Möglichkeit, das erste Mal in diesem Jahr, stellt der VoteSwiper eine Wahlentscheidungshilfe in mehreren Sprachen zur Verfügung. Bisher gibt es 10 Sprachen, die die Entscheidung zur Wahl erleichtern. Ein weiter Unterschied zu anderen Abstimmungstools oder typischen Entscheidungsfindungen ist, dass es bei dieser App/Webseite kein „vielleicht“ gibt.

Hier klicken, um – zum Beispiel – auf Kurdisch zu wählen: https://www.voteswiper.org/de

WAHLTRAUT

Die nächsten beiden Webseiten, sind themenbezogene Helfer*innen. Wobei WAHLTRAUT die Parteiprogramme in Bezug auf viele Themen unter die Lupe genommen hat: Gleichstellung, Inklusion, Anti-Rassismus und des Feld Rechte von LGBTQIA+. Die Initiative positioniert sich selbst außerdem zu dem Thema Gleichstellung und tritt dafür ein.

Ist dir Gleichstellung wichtig, dann schau welchen Parteien auch: https://wahltraut.de/

Klimawahlcheck

Dem Themenfeld der Klimaschutzpolitik widmet sich der Klimawahlcheck. Dieses Tool hat die Programme der sogenannten „großen“ Parteien beleuchtet auf ihre Positionen und Wahlversprechen. Eine Besonderheit ist die Nicht-Bewertung des AfD-Programms, denn das „AfD-Wahlprogramm negiert den menschengemachten Klimawandel, lehnt Dekarbonisierungsmaßnahmen generell ab und fordert den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen. Auf dieser Basis erachten wir eine Bewertung klimapolitischer Maßnahmen des AfD-Wahlprogramms als nicht möglich und haben daher auf diese verzichtet.“ (Quelle: https://klimawahlcheck.org/seiten/faq, Stand: 20.09.2021)

Wenn ihr die Positionen der fünf größten Parteien auf Fragestellungen zum Klimawandel mit eurer Meinung checken wollt, geht hier lang: https://klimawahlcheck.org/

Eine Hilfe zur Entscheidung in leichter Sprache gibt es – soweit ich das weiß – dieses Jahr nicht. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden: Denn Wählen ist entscheidend! Für Alle!

Y.V.

Bilderrechte: © Werbeagentur Schöne Welt Design

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Danke, „Rabbi Wolff“

Am Dienstag, den 7.9. veranstaltete die Netzwerkstatt der Hillerschen Villa das mittlerweile traditionelle Kirchenkino in Großhennersdorf. Zu erleben gab es in diesem Jahr den Dokumentarfilm „Rabbi Wolff“, den Filmemacherin Britta Wauer präsentierte.

Ihr Film porträtiert den Rabbiner William Wolff, der auf einen bewegten Lebenslauf zurückblicken kann und auch noch im höheren Alter Menschen mit seiner Freundlichkeit und Menschenliebe fasziniert. Britta Wauer schilderte im Nachgespräch ihre intensiven Begegnungen mit William Wolff und machte für alle Anwesenden deutlich, wie sehr einzelne Menschen durch ihr Tun und Handeln andere positiv beeinflussen können und Kraft schenken.

Während der Filmvorführung herrschte in der sehr gut gefüllten Kirche eine gespannte Neugierigkeit und Offenheit – „Rabbi Wolff“ wird gewiss noch einigen der Gäste in Erinnerung bleiben und ein Lächeln ins Gesicht schenken. Wir sagen danke.

Danke an alle Beteiligten, allen voran Britta Wauer für ihren beeindruckenden Film, aber auch der Kirchgemeinde und v.a. dem Kunstbauerkino, das für ein unvergessliches Filmerlebnis sorgte.  

William Wolff – Quelle:Ulrich Holz

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Und das Jahr ist schon rum / 12 Monate FSJ

Nach etwas längerer Zeit melde ich mich auch mal wieder. Mein Freiwilliges Soziales Jahr ist nun vorbei. Ich habe in den letzten Tagen immer wieder an meine ersten Wochen hier in der Hillerschen Villa gedacht und wie ich mich am Anfang gefühlt habe. Mehr zu meinen ersten Wochen findest Du übrigens hier.

Auch wenn Corona in den ersten Monaten keine große Rolle gespielt hat, wurde diese nach dem Lockdown im Herbst größer. Plötzlich keine Präsenzveranstaltungen mehr. Was nun?

Die Wintermonate verbrachte ich mit der Digitalisierung unseres Archivs über jüdische Familien, die in Zittau lebten. Nebenbei half ich beim Organisieren von Online Veranstaltungen der AG Dialog Zittau, die sich vorwiegend mit den Auswirkungen der Pandemie auf die Gesellschaft auseinandersetzten, wie zum Beispiel: „Im Leerlauf – Kinder und Jugendliche im Corona-Alltag“.

Es war für mich eine große Umstellung, auf einmal viele Veranstaltungen und Workshops online zu besuchen. Manchmal empfand ich es jedoch als Erleichterung für einen Workshop nicht extra in den Zug zu steigen und zum Veranstaltungsort zu fahren. Ich konnte mich einfach vor meinen Laptop setzen und los ging es. Das war natürlich oft verbunden mit einigen Pannen, wie nicht funktionierende Kameras, Mikrophonen oder fehlendem/schlechtem Internetzugang. Nach einiger Zeit fing ich jedoch an, den sozialen Kontakt zu vermissen und bin deshalb umso erleichterter, dass es die letzten paar Monate wieder besser geworden ist und somit Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind. Hoffen wir, dass es so bleibt!

Diese Monate haben sich bei mir schnell mit Veranstaltungen gefüllt. Unser MAZEWA-Projekt konnte zum Glück stattfinden und hat mir die Möglichkeit gegeben, internationale junge Menschen kennenzulernen. Das war definitiv einer der Höhepunkte dieser zwölf Monate. Auch bei den Vorbereitungen für das Stadtfest „Sommer in der Stadt“ habe ich mitgeholfen und konnte so einige Mitglieder der AG Dialog Zittau auch mal im realen Leben und nicht nur online kennenlernen.

Durch mein FSJ zogen sich Online-Bildungstage und Seminarwochen. Da luden wir Gäste ein, die zu Themen wie Sexismus, Journalismus und Extremismus referierten, worüber wir diskutierten und uns austauschten. Ich habe die Bildungstage immer sehr genossen, auch wenn ich es natürlich besser gefunden hätte, wenn wir uns in Präsenz hätten treffen können. Das war einmal ganz am Anfang des FSJs möglich und am Ende zu unserer letzten Seminarfahrt. Da konnten wir uns alle eine Woche lang beim Zelten kennenlernen und unsere Erfahrungen austauschen. Wenn Du mehr über meine allererste Online-Seminarwoche erfahren möchtest, dann klicke hier.

Rückblickend hat mir dieses Jahr sehr geholfen, mich selbst weiter zu entwickeln. Ich bin viel selbstständiger geworden, was zum großen Teil daran liegt, dass ich von zu Hause ausgezogen bin und nun in einer WG wohne. So musste ich zwangsläufig Verantwortung übernehmen. Für mich selbst, aber natürlich auch für Aufgaben, die mir auf Arbeit übertragen wurden. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mir nun viel mehr zutraue, als ich es vor einem Jahr gemacht hätte. Auch der Blick hinter die Kulissen von Veranstaltungen und Workshops hat mir viel über Organisation beigebracht.

Zum Schluss kann ich nur sagen, dass dieses Jahr sehr schön und lehrreich und es eine gute Entscheidung war, das FSJ zu absolvieren und das Studium erst mal ein Jahr nach hinten zu verschieben. Jetzt starte ich gut vorbereitet in mein Studium „Management im Gesundheitswesen“ in Görlitz.

Ich gehe mit einem guten Gewissen in den neuen Abschnitt und freue mich, Zittau mal wieder zu besuchen.

(Anna H.)

Anna bei der ersten Stolpersteinverlegung in Weißwasser

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Flieg kleiner Vogel flieg…

Neulich saß ich am Lagerfeuer. Schulabschluss von meinem Sohn. Man plauderte nett, das Energielevel aller Beteiligten war schon etwas gesunken, ob der vielen Aktionen im Tagesverlauf. Da fragte mich ein Elternteil was ich beruflich mache. Und so habe ich von meiner Arbeit in der Netzwerkstatt der Hillerschen Villa berichtet – von Ausstellungen zur regionaler Geschichte, Projekttagen an Schulen, Zeitzeug:innen und Stolpersteinen. Da hakte mein Nachbar, welchen ich in der Dunkelheit kaum sah, ein. „ach da wo angeblich die Deutschen die Schuld haben“ – ich verstand die Bemerkung nicht – und fragte nach – ich verstand wieder nicht – erst bei der dritten Nachfrage wurde mein Nachbar deutlicher und fragte mich zurück. Ob ich denn bei diesen angeblichen Morden dabei war?! Ob meine „angeblichen“ Zeitzeugen dabei waren?! Nein, nein – diese große Schuld der Deutschen ist garnicht bewiesen, dafür gibt es Belege und Experten, welche die wirkliche „Wahrheit“ kennen und diese auch in Vorträgen quer durch Europa verkünden.

– In diesem Augenblick musste ich an einen Zeitungsartikel denken, welchen ich im letzten Jahr – im ersten Lockdown gelesen habe.  Zusammengefasst meinte er, dass jeder Mensch so seinen „Vogel“ hat, seinen Spleen, seine kruden Ansichten. Und dass dies auch gut sei – er könne diesen „Vogel“ auch hegen und pflegen. Nur sollte er aufpassen, dass er ihn nicht ungefragt herumfliegen lässt und am Ende sogar noch seinen Nachbarn die Augen aushackt. Dieses Bild machte für mich Sinn. Es fliegen gerade viele „Vögel“ herum – im realen und im digitalen Leben. Und anscheinend bin ich in der „Lagerfeuer-Situation“ gerade so einem „Vogel“ begegnet. Einem besonders großen Flattertier. –

Meinem Gegenüber im Dunkeln teilte ich, nach dem ich verstand was er meinte mit, dass ich seine Ansichten absolut nicht teile und absolut keinen Bedarf habe beim Schulabschluss meines Sohnes über diese Ansichten zu sprechen. Doch der „Vogel-Halter“ gab nicht Ruhe – ich solle mich mit der Wahrheit auseinandersetzen, ich solle die Wahrheit sehen. Immer wieder setzte der gefiederte Feind zum Angriff an – ich konnte ihn nur noch damit verscheuchen, dass ich meinte, wenn er nicht bald Ruhe gibt, müsse einer von beiden gehen. Angriff abgewehrt.

Natürlich ist mir bewusst, dass es Auseinandersetzungen mit anderen Meinungen, Wahrnehmungen, ja „Wahrheiten“ geben muss! Diese sind absolut notwendig und voraussetzend in einer Demokratie – dafür braucht es passende Gesprächsräume und -anlässe. Doch mir bereitet es mehr und mehr Unbehagen, wenn einem fremde, aber auch näher stehende Personen ihre „Wahrheit“ ins Gesicht jagen. Ungefragt und ohne Rücksicht auf dem Gegenüber. Beispiele ließen sich einige finden, doch ich gönne diesen Vögeln mal eine Ruhepause…

…mit schönen langem Schnabel…

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Rückblick – MAZEWA zeigt den jüdischen Friedhof aus neuen Perspektiven

In den letzten zwei Juliwochen fand das MAZEWA / European Heritage Volunteers-Projekt zur innovativen Interpretation jüdischen Kulturerbes statt. Die zwölf Teilnehmenden kamen aus elf verschiedenen Ländern und sind allesamt junge Expert:innen aus den Bereichen Denkmalpflege, (Kunst)Geschichte, Archäologie, Kulturerbe- und Regionalmanagement. Gemeinsam mit ihnen und mit Expert:innen für die regionale und jüdische Geschichte sowie einem Tourismus-Berater arbeiteten wir zwei Wochen lang an einem virtuellen Rundgang des jüdischen Friedhofs Zittau.

Los ging es in der ersten Woche mit einer Stadtführung und mehreren Begehungen des jüdischen Friedhofs – davon eine mit Uri Faber, einem Mitarbeiter der Moses-Mendelssohn-Akademie und Experten für jüdische Begräbniskultur(en). Neben einer Führung in den städtischen Museen mit Direktor Dr. Knüvener stand auch eine historische Schnitzeljagd auf dem Programm, bei der die Teilnehmenden entlang der Originalschauplätze erkundeten, wie jüdische Bürger:innen, ihr Alltag, ihre Geschäfte und Kultureinrichtungen mit der Stadt Zittau verflochten waren, bevor all das im Holocaust zerstört wurde.

Nach einem gemeinsam Sonntags-Ausflug nach Görlitz und Besichtigung der gerade wieder eröffneten Synagoge mit Alex Jacobowitz von der jüdischen Gemeinde Görlitz/Zgorzelec ging es dann an die Quellenarbeit. Auf Grundlage des von der NETZWERKSTATT gesammelten historischen Materials erarbeiteten die Teilnehmenden in Zweier-Teams die Inhalte für den virtuellen Rundgang. Dabei konnten sie das in der ersten Woche gesammelte Hintergrundwissen anwenden, aber auch neue Entdeckungen machen. So kam beispielsweise bisher unbekanntes Archivmaterial aus Löbau ans Licht, aber auch spannende internationale Funde wie die Eintrittskarte des Zittauers Walter Salinger aus seinem Exil in Shanghai.

Neben intensiver inhaltlicher Arbeit blieb dennoch genug Zeit für gemeinsame Ausflüge. Wir begaben uns u.a. auf eine Fahrradtour nach Sieniawka, auf den Spuren des ehemaligen Zwangsarbeiters Alexander Schneider. Seine Geschichte bietet bewegende Einblicke in die letzten Jahre des Krieges und der Shoah in der jetzigen Dreiländereck-Region.

Am Ende der zweiten Woche konnten wir schließlich die englische Version des Rundgangs im Zittauer Kronenkino präsentieren. Mit zwölf „Points of Interest“ erzählt er nicht nur die Geschichte des Friedhofs selbst, sondern bietet Infomaterial zu ausgewählten Biografien, Hintergrundwissen zu jüdischen Begräbnisritualen sowie Denkanstöße für die persönliche und pädagogische Auseinandersetzung mit Themen der jüdischen Regionalgeschichte.

Demnächst wird der Rundgang auch auf Deutsch zur Verfügung stehen. Sie haben Fragen zum Projekt oder möchten den virtuellen Rundgang in Ihre pädagogische Arbeit einbeziehen? Kontaktieren Sie uns unter netzwerkstatt@hillerschevilla.de oder telefonisch: 03583 779633.

AKL

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Jüdisches Leben – damals und heut

Die Geschichte unseres Vereins Hillerschen Villa ist eng mit der Familiengeschichte der Familie Hiller verbunden. Umso glücklicher waren wir, als uns in der letzten Woche Claudia Siede-Hiller, Enkelin von Gustav Hiller (Gründer der Phänomenwerke Zittau), besuchte.

Gemeinsam mit Ihrer Schwester Anne Frommann war sie Anfang der 1990er Jahre „verantwortlich“, dass ihr Großelternhaus am Klienebergerplatz unserem Verein in einer Schenkung überlassen wurde. Seit jeher stehen wir im engen Verhältnis.

Eine besondere Begegnung fand dabei für Claudia Siede-Hiller beim Besuch des Zittauer jüdischen Friedhofs statt. Der letzte Besuch lag gut 20 Jahre zurück – einer Zeit, als der Friedhof aus dem Augen der Öffentlichkeit verschwunden war. Nun war es „endlich“ möglich, dass sie das Grab Ihrer Urgroßmutter – Marie Freund (1842 – 1920) – besuchen konnte.

Und nicht nur dass, sie erlebte direkt vor Ort – dass sich derzeit zwei Gruppen von jungen Menschen mit der jüdischen Geschichte unserer Region beschäftigen – wir sind dankbar für diese Begegnungen.

Weitere Infos zu den Initiativen:

www.mazewa.eu und www.lanternafuturi.net

Claudia Siede-Hiller am Grab ihrer Urgroßmutter Marie Freund.

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Gedenkspuren erfahren

Die Vernetzung und Weiterbildung zeitgeschichtlich engagierter und interessierter Menschen ist ein Teil unserer Arbeit innerhalb der Fachstelle ZEIT/GESCHICHTEN Oberlausitz. Dies nahmen wir zum Anlass mit insgesamt 18 Personen die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein zu besuchen.

Dieser Gedenkort bringt auf eindrückliche und bedrückende Weise näher, das „Geschichte“ nie weit ab geschieht – sondern vor der eigenen „Haustür“, in der eigenen Region.

Im Zuge des Euthanasie-Programms T4 wurden in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein zwischen 1940 und 1941 15.000 Menschen ermordet. U.a. 160 Kinder und Jugendliche wurden dabei aus dem Katharinenhof Großhennersdorf abtransportiert und umgebracht.

Innerhalb einer fachkundigen Führung lernten die Anwesenden einige dieser Schicksale näher kennen. Der zweite Teil der Weiterbildung blickte ins heute – hier lernten alle Teilnehmenden das Projekt „Gedenkspur sprühen“ kennen – welches durch die Aktion Zivilcourage im Stadtbild von Pirna umgesetzt wird. Mit Schablonen und Spray gestalteten wir eine Straßenzeile im Stadtzentrum und kamen dabei mit Interessierten vor Ort ins Gespräch.

Nach einem intensiven Tag voller Informationen, Eindrücken und Begegnungen traten wir am späten Nachmittag die Heimfahrt Richtung Zittau an.

Herzlichen Dank für das Interesse aller Mitfahrer:innen, aber auch der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein und der Aktion Zivilcourage.

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Mitdenken für die Demokratie

„Mitdenken für die Demokratie“, 1. Juli 2021, 18.00 Uhr im Gemeindesaal und Garten der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Johannis

Nach und nach tasten sich alle zurück aus den Einschränkungen der Krise. Corona hat vieles durcheinander gewirbelt, Wunden gerissen, viele von uns gehörig mitgenommen. Wie sieht es in unserer Stadtgesellschaft aus? Wie steht es um das Vertrauen der Menschen in die Demokratie? Welche Auswirkungen hat Corona auf Beteiligung und zivilgesellschaftliches Engagement? Was ist jetzt dran? Wie geht es weiter? Wo setzen wir unsere Schwerpunkte bei unserem Einsatz für eine demokratische, vielfältige und engagierte Stadtgesellschaft?

Die Partnerschaft für Demokratie (PfD) hat finanzielle Mittel für die Förderung von Demokratie und Vielfalt in unserer Stadt. Die Veranstaltung eröffnet die Möglichkeit, gemeinsam zu überlegen, für welche Themenfelder wir im nächsten Jahr PfD-Mittel einsetzen wollen und was wir damit in unserer Stadt anschieben und bewegen wollen.

Es wird die Möglichkeit geben, sich in Kleingruppen zu verschiedenen Themen aus unseren Förderschwerpunkten auszutauschen. Hier wollen wir schauen, wo wir bei dem jeweiligen Thema stehen und was nächste Schritte sein können. Diskutiert werden können Probleme und Bedarfe, für die Lösungen gesucht werden müssen. Wenn es bereits Ideen für konkrete Ansätze und Projekte gibt, ist hier Raum, diese vorzustellen und evtl. gemeinsam in der Gruppe weiterzudenken. Die Themen der Arbeitsgruppen werden in den nächsten Tagen veröffentlicht. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung unserer Förderschwerpunkte ein.

Wir laden alle ein, die im Namen ihrer Organisation oder einfach als politisch interessierte Menschen, Demokratie in unserer Stadt mitdenken und sich mit anderen darüber austauschen wollen. Besonders laden wir jene ein, die – egal ob mit oder ohne Organisation im Hintergrund – jetzt bereits aktiv sind oder zukünftig mit anpacken und sich für Demokratie und Vielfalt in unserer Stadt einsetzen wollen. Vielleicht haben Sie schon eigene Projektideen und suchen Mitstreiter*innen oder finanzielle Unterstützung. Vielleicht sind Sie einfach auf der Suche, wie und wo Sie sich einbringen können.

Wann? 1. Juli 2021, 18.00 Uhr

Wo? Gemeindesaal der Ev.-luth. Gemeinde St. Johannis (Pfarrstr. 14, 02763 Zittau). Hier haben wir einen barrierefreien, gut belüfteten, sehr freundlichen Saal und können bei schönem Wetter den Garten nutzen. Bitte bringen Sie eine Maske mit!

Alle, die teilnehmen möchten, bitten wir um eine Anmeldung per Email an a.knuevener@hillerschevilla.de bis 25. Juni 2021.

Weitere Informationen zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/786775948707225/?ref=newsfeed und https://zittau.neisse-pfd.de/aktuelles-pfd-zittau/mitdenken-fuer-die-demokratie.html.

Wir freuen uns auf Sie und euch!

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